Liebe Leser,
wir haben es also tatsächlich geschafft: wir sind in Arusha angekommen. :-)
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vorbereitet starteten wir unsere fünfminütige Fahrt zum Airport: Wir
hatten einen hoffentlich unschlagbaren Plan! Stefan hatte, um sein
Fotogepäck leichter zu machen, einfach beim Einchecken die Kamera in der
Hand und ein anderes Objektiv umgeschnallt, während Nina ihre Jeans
trug, ihren Pulli und sogar die Jacke umgeschnallt hatte und ihr iPad
mitsamt dickem Reiseführer, Dokumententasche und Wasserflasche in der
Hand hielt und sie leger auf der Theke ablegte, um die Reisepässe
herauszuholen... :-)
Der
Mann fand uns auf einer Liste, gab uns kleine Schildchen für unser
großes Gepäck und: ... ... ließ unser Gepäck gar nicht wiegen... Der
ganze Gedankenstress für um sonst! Zumindest für diesen Flug... Ein paar
dieser Art stehen uns ja wahrscheinlich noch bevor... 'Mal sehen, wie
es uns mit diesen dann ergeht.
Dieser
Flug jedenfalls war schon 'mal gerettet und sogleich hellte sich unsere
Stimmung ein bisschen auf, in diesem kleinen Raum, in dem die Flugzeuge
wie Busse per Mund ausgerufen wurden, immer so vier bis fünf Passagiere
aufstanden und den Raum Richtung Flugfeld verließen, das sie dann
überquerten, um zu ihrem Flugzeug zu gelangen. Als wir schließlich an
der Reihe waren, schlug unsere Freude über das nicht gewogene Gepäck
kurzzeitig beim Anblick der kleinen Maschine um in Unglaube, dann in
Panik und dann in pure Neugierde gepaart mit einer Prise Abenteuerlust.
Es war am Ende auch gar nicht so eine ganz kleine Maschine: sie fasste
immerhin zwölf Personen plus Captain und Co-Pilot... Von außen aber
wirkte sie winzig, im Vergleich der kurz zuvor gestarteten
Ethiopia-Boing...
Der
Flug war aber super angenehm und schnell verloren wir auch den letzten
Rest unserer vorsichtigen Skepsis. Um ehrlich zu sein, erkannten wir das
Abheben nur daran, dass es zunehmend schwieriger wurde, den Boden
unmittelbar unter dem Flugzeug zu sehen... Die ersten 25 Minuten bis Dar
vergingen wie im Flug ;-) und dadurch, dass wir nicht so hoch flogen,
weil wir ja gleich wieder landen mussten, konnten wir herrlich
beobachten, was da unter uns so passierte.
Nach
einem kurzen Zwischenstopp, bei dem wir gleich sechs Passagiere auf
einen Schlag plus Co-Piloten loswurden, aber dafür genügend Benzin
bekamen, ging es dann schwups die schwups weiter. Der Flug von Dar nach
Arusha fühlte sich wie ein Privatflug an. Wir durften in der ersten
Reihe sitzen und waren nur noch vier Passagiere. Großartig! Woanders
hätte man dafür unfassbar viel Geld als Rundflug ausgegeben und hier
gilt das einfach als Maßnahme der Fortbewegung. :-) Und wieder konnten
wir allerhand entdecken, obwohl wir dieses Mal weitaus höher flogen. Zum
Beispiel ließ sich wunderbar erkennen, wie die Lava einst geflossen
ist, wo Landwirtschaft betrieben wird und wo eben das unberührte
afrikanische Buschland liegt. Wenn es unter uns einmal nichts Besonderes
zu bewundern gab, schauten wir einfach gebannt auf die vielen
Instrumente vor uns oder beäugten irritiert und zu Anfang auch ein
kleines bisschen ängstlich, wie sich die beiden Steuer auch ohne
jegliche Berührung des Captains gleichmäßig zusammen bewegten...
Nach
circa 1,5 Stunden tauchten dann schließlich zuerst Mount Kilimanjaro
umd dann auch Mount Meru aus den Wolken auf, die sich pünktlich zu
unserer Landung verzogen, sodass unser Blick auf Mount Meru beim Landen
in der untergehenden Sonne einfach absolut perfekt, wenn auch ein
bisschen kitschig war. ;-)
Nachdem
wir unser Gepäck direkt auf dem Rollfeld erhalten hatten, überquerten
wir das Flugfeld und gingen durch ein winziges Häuschen auf ein
Metalltor zu, hinter dem schon ein Mitarbeiter von Meru Treks mit einem
Schild in der Hand auf uns wartete. Mit einem kleinen, aber
superbequemen Minibus fuhr der uns dann quer durch die sehr belebte
Stadt: Überall gibt es kleine Geschäfte, die aber so gar nicht für
Touristen gemacht scheinen. Im Gegensatz zu Zanzibar sind die Menschen
hier auch viel facettenreicher gekleidet und viel weniger konservativ,
was man gleich an den Frauen in zum Teil sehr aufreizender Kleidung
erkennt. Vermutlich liegt das daran, dass Zanzibar viel muslimischer
geprägt ist als das Festland Tansanias, aber nach nur zwei Fahrten durch
die Stadt können wir über Gründe wohl noch keine variable Aussage
treffen. Wir werden das nach unserer Safari aber 'mal ergründen, unsere
Reiseführer sind diesbezüglich jedenfalls leider sehr wenig
aufschlussreich.
Der
Fahrer jedenfalls brachte uns zum Büro von Ibrahim (Meru Treks), der
anscheinend entweder der Besitzer oder der Manager von Meru Treks ist.
Der begrüßte uns ganz herzlich, bot uns Tee/ Kaffee an und erklärte uns,
welche Routenoptionen wir für unsere sechstägige Safari hätten.
Ziemlich schnell waren wir uns einig, hatten noch zwei warme
Extraschlafsäcke in unser Paket aufgenommen bekommen und erfahren, dass
wahrscheinlich Aziz unser Guide sein würde, was uns sehr freute, weil
dieser Name uns schon positiv konnotiert in den Rezensionen
untergekommen war.
Fehlte
nur noch Eines: ... die Bezahlung. Also das, was uns am meisten Sorgen
bereitet hatte, weil wir bis zur Abreise noch keine
Überweisungsbestätigung hatten. Anscheinend war das aber gar kein
Problem für Ibrahim: Wir durften trotzdem auf Safari gehen.
Überweisungen aus dem Ausland dauern halt manchmal etwas länger, sagte
er nur... Und wieder: alle Sorge umsonst. Hakuna Matata halt! :-) Obwohl
uns immer noch ein bisschen mulmig ist, schließlich wissen wir jetzt
die nächsten sechs Tage nicht, ob die Überweisung inzwischen angewiesen
wurde oder ob es da vielleicht noch immer irgendwelche Probleme gibt,
von denen wir aber ohne Internet nichts wissen und sie daher auch nicht
beheben können... Was also passiert, wenn wir wieder in Arusha sind,
bleibt noch eine unbeantwortete Frage...
Ibrahim
hatte auf unseren Wunsch eigentlich eine Nacht im Arusha Tourist Inn
reserviert: das ist das Hotel, in dem wir auch übernachten werden, wenn
wir von unserer Safari zurückkommen. Dann erfuhren wir aber von Ibrahim,
dass es gleich gegenüber seines Büros ein kleines Bed and Breakfast
gäbe, das sehr viel günstiger, aber auch schön sei. Wir guckten uns dort
kurzerhandd ein Zimmer an, befanden es für gut und zahlten für die
Nacht statt 60$ 'mal eben nur 12$ für unser Schlafzimmer mit eigenem Bad
und Ausblick auf Mount Meru. :-)
Essen
gingen wir einfach in dem kleinen afrikanischen Restaurant direkt neben
Meru Treks. Es gab Reis mit einer Rindfleischsauce, die unverschämt
lecker war, für so ein kleines und unbedeutend erscheinendes Restaurant.
Am Ende zahlten wir beide ungefähr 1,50€, also drei Euro zusammen und
waren pappsatt, glücklich, müde und auch schon ein bisschen aufgeregt.
Am
nächsten Morgen konnten wir dann sogar aus unserem Frühstücksraum
beobachten, wie unser Jeep für die Safari bepackt wurde, bevor wir
endlich losfuhren, um noch so manches Abenteuer mehr zu erleben...
:-)
Liebe Grüße von euren zwei absolut frohen und dankbaren Glückskindern
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